Die Risikomanager der MediRisk Consulting weisen seit Jahren darauf hin, dass ein unternehmensbezogenes Risikomanagement weit über den eingeschränkten Fokus eines nur klinischen Risikomanagements hinausreicht. Die Mehrzahl der im Rahmen von Audits und Analysen festgestellten Risiken eines Krankenhauses betreffen auch die strategischen, finanziellen sowie die Betriebsquerschnittrisiken.
In einem aktuellen Beitrag in der Ärztezeitung vom 28.05.2015* wird den Verantwortlichen in Krankenhäusern nahegelegt, in ihren Kliniken sog. Compliance-Management-Systeme (CMS) umzusetzen, denen zukünftig eine hohe Relevanz zukommen soll. Nach einer in diesem Zusammenhang erhobenen Umfrage sollen etwa ein Drittel der befragten Kliniken ein solches CMS implementiert haben.
Die Bezugsgröße dieser Umfrage stimmt mit den bekannten Marktdaten zur Umsetzung von Management-Systemen in Krankenhäusern überein. Das Institut für Patientensicherheit (IfPS) ist mit seiner im Jahr 2012 veröffentlichten Studie zum “Einführungsstand von klinischem Risiko-Management in deutschen Krankenhäusern” zu dem Ergebnis gekommen, dass nur etwa 26 % der an der Studie teilnehmenden Kliniken über eine verbindliche Strategie zur Umsetzung von klinischem Risikomanagement verfügen.**
Es braucht jedoch nicht noch ein weiteres System für Krankenhäuser; denn ein nachhaltiges Risikomanagement-System (RMS) erfasst auch die im Rahmen von Compliance relevanten Risikobereiche.
Fazit:
Die Einführung eines Risikomanagement-Systems (RMS) umfasst in einem ersten Schritt die durch Gesetzgeber und Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) vorgegebenen klinischen Risiken. Alle anderen Risikobereiche werden aber mittelfristig nachfolgen, zumal die Mehrzahl der in einem Krankenhaus festgestellten Risiken an den Schnittstellen zu finden sind und immer auch betriebswirtschaftliche Auswirkungen haben werden. Es braucht also kein weiteres System für ein Compliance-Management, sondern vielmehr ein von Anfang durch durchdachtes und mit einer entsprechenden Strategie verknüpftes Risikomanagement.
Die im Markt tätigen Gesellschaften für Risikoberatung übersehen diese Zusammenhänge, wenn sie nur ihren eigenen Fragenkatalog statisch abarbeiten – und die Abläufe im Krankenhaus eher behindern, als befördern.
Die Risikomanager der MediRisk Consulting beraten umfassend und unternehmensbezogen. Risiko-Strategie und -Konzept werden mit den Verantwortlichen in der konkreten Klinik entwickelt und nachhaltig umgesetzt. Dabei erfolgen sowohl die Risikoidentifikation, als auch die Ableitung der für eben jenes Krankenhaus geeigneten Maßnahmen gemeinschaftlich und werden unmittelbar in ein einrichtungsbezogenes Risikohandbuch überführt. Auf diese Weise deckt ein umfassendes RMS auch den Bereich Compliance-Management ab.
*http://www.aerztezeitung.de/news/article/886793/compliance-kliniken-gehen-lax-ihren-risiken.html.
** Studie IfPS, Seite 9 ff.
Bildnachweis: Studie IfPS, Seite 10): Gibt es für Ihr Krankenhaus eine verbindliche, schriftlich festgelegte Strategie für das klinische Risiko-Management (kRM)?